PRIMERO-Energie
PRIMERO-Energie betrachtet das gesamte Gebäude. Ermittelt wird zunächst der Heizwärmebedarf, danach erfolgt eine Hochrechnung auf den zu erwartenden Primärenergiebedarf für die Dienstleistung Heizen, Lüften, Warmwasserbereitung und Strom für Kunstlicht.
Das gesamte Gebäude wird mit allen Nutzungen und technischen Einrichtungen von innen nach außen erfasst. Zunächst werden für die verschiedenen Nutzflächen im Gebäude die erforderlichen Dienstleistungen (Raumtemperatur, Bedarf an Frischluft, Warmwasserbedarf und der Bedarf an Licht) definiert. Anschließend werden diesen Nutzflächen die zugehörigen Außenbauteile mit definiertem Dämmstandard, Fenster, Türen und Innenbauteile zugeordnet. Abschließend werden Informationen zu den gebäudetechnischen Anlagen angefügt.
Die Berechnung erfolgt nach der EnEV 2002 / DIN 4108-6 und ist damit auch nach der EnEV 2009 / 2014 für Wohngebäude gültig.
Hinweis: Das Modul PRIMERO-Energie wurde ursprünglich für die Anwendung nach der Energieeinsparverordnung 2009 entwickelt. Allerdings ist die Berechnung des Heizwärmebedarfes nach DIN 4108-6 ist nach dem GEG2020 für Wohngebäude (noch) zulässig – die Ergebnisse können also entsprechend genutzt werden.
Mit PRIMERO-Energie sind folgende Berechnungen möglich:
– Jahresbilanz des Heizwärmebedarfs
– Jahresbilanz des Primärenergiebedarfs für Heizen, Warmwasser, Lüften, Beleuchtung
– Monatsbilanz des Heizwärmebedarfs
– Bilanz der einzelnen Bauteile, Transmissionsverluste / solare Gewinne
– Bilanz der Wärmebrücken-Verluste
– Nutzflächenbilanz der Beleuchtung (Strom)
– Erstellung eines Energiebedarfsausweises nach der EnEV 2002
– Bilanz des Heizwärmebedarfes in Anlehnung an die Passivhaus Vorprojektierung (PHVP) zur schnellen Abschätzung, ob ein Passivhaus erreicht werden kann.
PRIMERO-Energie berücksichtigt bei der Berechnung die Verschattung durch feststehende Elemente am eigenen Gebäude (z.B. Überhänge) sowie durch Nachbargebäude.
Wärmebrücken können pauschal (nach DIN 4108 Beiblatt 2) oder detailliert (Eingabe der PSI Werte) betrachtet werden.
Unbeheizte Gebäudeteile können pauschal (nach EnEV) oder detailliert geometrisch (Berechnung nach DIN EN ISO 13789) betrachtet werden.
Die Beschreibung der Bauteile erfolgt anhand eines in PRIMERO integrierten Katalogs für Standard-Baukonstruktionen (angepasst an die Baustandards EnEV und Passivhaus). Für eine detailliertere Betrachtung kann über das integrierte Zusatztool U-Wert-Manager die eigene Baukonstruktion in Schichtaufbau und Baustoffauswahl exakt eingegeben werden.
PRIMERO-Energie bietet eine übersichtliche und vollständige Dokumentation und Darstellung der Eingaben. Die vorhandene Variantenverwaltung ermöglicht die Simulation einer Vielzahl von Gebäudevariationen zur Findung einer optimierten Lösung ohne großen Eingabeaufwand. So ist es beispielsweise mit einem Klick möglich, die Verglasung ausgewählter oder auch sämtlicher Fenster auszutauschen oder etwa die Dämmstärke der Bauteile zu ändern.
Für eine detaillierte Betrachtung einzelner Räume können die Module PRIMERO-Sommer, PRIMERO-Licht und PRIMERO-Komfort eingesetzt werden. Alle drei Module sind auch als Stand-Alone Programme einsetzbar. Der in PRIMERO-Licht errechnete Strombedarf für Kunstlicht kann in PRIMERO-Energie übernommen werden.